Rotorkopf 2.0 ist fertig!

Es ist soweit! Mein erster Eigenbau FBL Rotorkopf ist fertig und bereit für den Erstflug. Das Zentralstück ist nun schon eine Woche alt und bekommt jetzt endlich seine Blatthalter und Pitcharme. Die Blatthalter sind wie auch das Zentralstück aus einem extrem hochfesten Aluminium mit der Bezeichnung ISO AlZnMgCu1,5 bzw. EN AW 7075. Als Lagerung habe ich von Anfang an Nadelhülsen und Drucklager eingeplant und genau so wurde es auch umgesetzt. Nadelhülsen sind um ein vielfaches robuster als herkömmliche Rillenkugellager die mir immer wieder Sorgen bereiteten und außerdem sind die Nadelhülsen auch Platzsparender da sie keinen Innenring benötigen. Für eine 6mm Blattlagerwelle werden Nadelhülsen mit nur 10mm Außendurchmesser eingesetzt anstatt 12mm Außendurchmesser der Kugellager...

Die Herstellung der Blatthalter

Die Rohlinge aus einem Block Erster Schritt waren die Bohrungen.

10 j6 für die Nadelhülsen, 12,5mm für das Drucklager

Anschliessend wurden die 10mm Ausfräsungen für die Rotorblätter gefräst

 

Aus einem Block wurden BlatthalterrohlingeNächster Schritt: Aus eins mach zwei.

Die Blatthalter wurden mit einem Nutenfräser von einander getrennt und anschliessend auf Maß gefräst

 

 

Das Design - Rund und 45 grad FasenNicht nur für die Optik: Das überschüssige Material wurde abgedreht und passend zum Zentralstück mit großen Fasen versehen um Gewicht und Aerodynamik etwas zu optimieren ohne die Festigkeit zu mindern. Auch die Nuten für die Pitcharme wurden gefräst und mit M2,5 Gewinden versehen

 

 

Die Pitcharme

Das Profil für die PitcharmeAls erstes habe ich mir ein Profil für die Pitcharme angefertigt um später einfach ein Stück davon abzuschneiden.

...naja, eigentlich 2 Stück...

 

 

Aus dem Profil werden einzelne PitcharmeDie fast fertigen Pitcharme Kurze Zeit später schnitt ich die ersten 2 Pitcharme mit dem Nutenfräser vom Profil herunter und fräste wieder große Fasen um das Designkonzept zu untermauern. Später bearbeitete ich die gesägten Flächen noch etwas damit auch diese mit dem Rest des Rotorkopfs harmonieren.

 

 

Erste Anprobe. Optisch sieht das doch schon gut aus, oder?Die erste Anprobe sieht schon ganz gut aus, oder?

Die Anlenkgeometrie übernahm ich von der letzten Version des DFC-Kopfes, mit den ziemlich kurzen Hebeln hat es keine Probleme gegeben also werde ich es auch bei diesem Kopf wieder sehr kurz halten. Hebellänge ist 19,5mm

Die fertigen Blatthalter

Die fast fertigen Blatthalter. Es fehlen nur noch die Bohrungen für die BlattschraubenDas sind die (fast) fertigen Blatthalter. Es fehlen hier noch die Bohrungen für die Blattbolzen.

Die Blatthalter haben eine Menge an Gewicht verloren im Vergleich zu den Rohlingen, sind aber etwas schwerer als die vom RJX DFC Kopf. Dafür sind sie schöner und vor allem unzerstörbar! ...hoffe ich zumindest ;)

Der Test

Blatthalter und Pitcharme waren kaum 12 Stunden vor dem Erstflug fertig geworden also schnell alle Schrauben sichern, Lager fetten und den fertigen Rotorkopf einbauen! Schlafen musste ich ja auch noch irgend wann :) Ok, ich musste natürlich noch das Gestänge anfertigen und ein neues Setup am Heli machen aber das war kein Problem. Ich bin so gespannt ob und wie der Rotorkopf funktionieren wird...

Der Tag der Wahrheit - Erst einmal ein Paar Fotos...

Der LionBit465 mit neuem Rotorkopf kurz vor seinem ersten FlugDer Rotorkopf 2.0 am HeliSieht wuchtig aus, ist er auch!Der LionBit465 nackigDer neue Rotorkopf 2.0

 

 

 

Akku rein, Haube drauf, zum Startpunkt watscheln... ...Und Energie!

Das erste Hochlaufen des Rotors... keine Vibrationen!

Abheben... funktioniert!

Blattspurlauf... Passt!

Etwas Nick und Roll... fühlt sich gut an, nicht so nervös wie mit dem ungedämpften DFC Kopf

Was soll ich sagen, ich bin begeistert! Präzise steuern ist etwas was ich schon lange nicht mehr machen konnte dank der eigentlich nicht vorhandenen Kopfdämpfung am DFC Kopf. Nach etwas Rundflug testete ich noch alle Drehzahlbereiche und habe kein Wobbeln oder sonstige Störungen bemerkt. Genau so sollte es auch sein...

Hier noch ein Video vom 2. oder 3. Flug, ich weiß es nicht mehr:

 


Eins weiß ich schon sicher: DFC kommt bei mir nie wieder zum Einsatz. Alles hat Vor und Nachteile, DFC hat sogar mehr Nachteile als Vorteile. Der neue Rotorkopf ist genau so tief wie der DFC, hat zudem mehr Präzision und eine funktionierende Dämpfung. Das bisschen Mehrgewicht und die Mitnehmerarme nehme ich dafür gerne in Kauf. Die wenigen Vorteile eines DFC Kopfes sind so verschwindend gering dass ich darauf gut verzichten kann.