Kabelsalat

Die Situation mit der BEC Stromversorgung gefiel mir schon lange nicht und auch die Verkabelung am Heli war hässlich und suboptimal, hier musste dringend was getan werden. Die Winterzeit ist dafür perfekt! Viel Arbeit steht an und die Saison beginnt demnächst also ran an die Kabel....

SLS Quantum 2S 500mAhEine ganze Weile überlegte ich mir wieder zurück zum BEC Akku zu wechseln, aber das Gewicht ist einfach ein no-go. Ich erfuhr aber dass man am BEC-Ausgang des Graupner +T 160HV Cool ab Firmware Version 2.x einen Stützakku ohne Diode nutzen kann. Nach weiteren Recherchen entschied ich mich dann für diese Lösung. Als Stützakku wird ein SLS Quantum 2S-LiPo mit 500 mAh und 30/60C die Bordspannung stabilisieren und notfalls auch noch den Heli steuerbar machen wenn der Motor oder Antriebsakku versagt. Dieser kleine Akku bietet noch mehr Vorteile denn er ist kleiner und leichter als der 50F R2-Buffer und er liefert mehr Strom. 

Plattform mit GPS und StützakkuDurch den kleinen LiPo entstand auf der Plattform endlich deutlich mehr Platz und dieser wird für einen HoTT GPS-Sensor genutzt. Soweit die Theorie...

 

 

Crimpen der ServokabelMicrobeast plus HDAls das alles zusammen gebaut wurde, gab es trotzdem kaum Platz auf der kleinen Plattform denn der Kabelsalat aus Servokabeln, Y-Verteilern für die Stromversorgung u.s.w. war einfach zu voluminös. Dieses Problem konnte nur durch kürzen der Kabel beseitigt werden aber die Sache mit den ganzen Y-Verteilern gefiel mir immer noch nicht. Das Microbeast plus hat leider zu wenig Ports um eine vernünftige Stromversorgung zu realisieren also beschloss ich ein Upgrade auf das Microbeast plus HD das einen Hochstromanschluss hat und den Quatsch mit den Y-Verteilern unnötig macht. Hätte ich eigentlich gleich so machen sollen... Egal, dann bekommt der kleine LionBit465 eben das "alte" Microbeast plus und das noch ältere Microbeast V3 geht in die wohlverdiente Rente.

Kabelsalatproblem

KabelsalatSo sah das Chaos ab Sommer 2017 aus. Viel zu lange Kabel, mehrere Verteiler und der sperrige R2 Buffer mit 50F Caps haben die Plattform komplett belegt und sahen so natürlich nicht gut aus. Das musste schon alleine wegen den Spannungsschwankungen bei Last um ca. 1V unbedingt geändert werden. Der Buffer hat sich bei mir leider nicht bewährt obwohl mir dieses Konzept eigentlich sehr gefallen hat. Hilft nichts, er muss jetzt weg.

 

lange servokabelServokabel kürzen... Hmmm ja.... Löten ist nicht so toll also musste ich mir auch noch eine Crimpzange und Stecker besorgen... Check.
Vor dem Crimpen hatte ich immer Angst aber es ging erstaunlich gut und es macht sogar Spaß, wer hätte das gedacht :) So wurden Kabel für Kabel angepasst bis nichts mehr zu lang war dass es irgend wo rein gestopft werden musste. Die Verkabelung sah besser und besser aus aber so rein optisch gefiel es mir immer noch nicht. Diese Servokabel sehen echt schrecklich aus, auch wenn sie sauber verlegt sind, sehen sie trotzdem immer unordentlich aus. Man könnte sie einfach einschrumpfen oder mit einem Gewebeschlauch veredeln was mir persöhnlich richtig gut gefällt. Da sehen selbst Kabel schick aus :) 

Sleeven

Sleeve bzw. Gewebeschlauch in rot und schwarzSleeven - so nennt man es z.B. in der Desktop Modding Szene wenn ein normales, hässliches Kabel in einen schicken Strumpf verpackt wird und wieso soll das nicht auch am Heli gut aussehen können. Also wieder eine Bestellung mit verschiedenen Sleeves abgesetzt. Paar Tage später konnte es endlich weiter gehen.

 

Nach den ersten fertig gesleevten Kabeln war ich mit den Nerven schon fast am Ende, das ist eine Fitzelarbeit für die man sehr viel Geduld braucht, die mir nicht immer zur Verfügung steht aber das Ergebnis zwingt einen weiter zu machen denn es sieht wirklich super aus! Habe sogar den Kabelbaum vom Regler zur Plattform neu gemacht und den natürlich gleich gesleevt. Jetzt führen statt 3 Kabel nur ein gesleevtes Kabel vom Regler zur Plattform, das sieht schon viel besser aus als vorher. Für die Servokabel benutze ich hier Sleeve mit 2mm Durchmesser (bis 5mm dehnbar), das ergibt dann eine sehr eng anliegende Ummantelung die extrem gut aussieht aber die Arbeit natürlich erschwert denn die Stecker müssen dafür ab. Dieses Sleeeve passt einfach nicht über die Stecker. Egal, es lohnt sich :)

Reglerkabel vorher

Reglerkabel nachherAuch das Reglerkabel, Telemetriekabel und BEC-Slave-Kabel wurden gesleevt und gehen dann weiter in den neuen Kabelbaum zur Heckplattform.
Linkes Bild vorher, rechtes Bild nachher.

 

 

Fertigstellung

Für den GPS-Sensor mussten 4 Aluhalter gedreht werden, der Stützakku bekam eine Halteklammer aus 0.3mm Federblech, einen Splitter für die HoTT Telemetrie habe ich aus Pfostensteckleisen zusammengelötet was sehr kompakt ist, die 2. Empfängerantenne bekam ein Kunststoffröhrchen zum Schutz. Der Stützakku wird neben dem GPS-Sensor vor dem Flug angesteckt, dazu habe ich mir eine kleine Alu-Halterung für die Buchse angefertigt damit da kein Kabel herumbaumelt. Mit dem kürzen der Kabel, sleeven und Wartezeit auf die Lieferungen vergingen 2 Wochen.


LionBit 700 von linksDer Heli ist fertig.Rein optisch gefällt mir die Sache jetzt endlich, der Test steht aber noch wegen schlechtem Wetter aus.
Ich hoffe dass die BEC-Spannung mit dem Stützakku endlich deutlich stabiler wird und sich der Aufwand auch da lohnen wird. Ein heftiges Knüppelrühren zeigt im Telemetrie-Log schon jetzt dass die BEC-Spannung mit Stützakku deutlich stabiler ist als ohne Stützakku.