Ein sehr aufwändiger Posten ist nun endlich fertig gestellt. Der Hauptrotorkopf wird ein markantes Detail am Heli sein denn er ist ganz schön wuchtig geworden, bietet aber dafür eine Stabilität die ein heutiger Heli einfach braucht. Er soll auch mal einen Crash ohne Schäden überstehen und dafür spendierte ich ihm etwas mehr Material an den richtigen Stellen. Auch das Material selbst ist eine Klasse für sich...
Die Blatthalter
Das Material für den Rotorkopf ist wieder das hochfeste 7075-Aluminium um maximale Stabilität zu erreichen. Zwar wiegt dieses Aluminium etwas mehr als andere Legierungen aber es zahlt sich trotzdem aus wenn es mal krachen sollte. Der Rotorkopf vom LionBit465 hat bis heute schon 3 Crashes ohne Schaden überstanden und das soll auch im 700er so sein. Der Heli ist wieder ein Einzelstück ohne Ersatzteile, es muss also auch in diese Richtung geplant und konstruiert werden.
Die Oberflächenqualität beim Fräsen ist beeindruckend! Die Flächen spiegeln schon beinahe und eine aufwändige Oberflächenbearbeitung fällt da aus. Dazu später mehr...
Es geht weiter mit der Bohrung für die Drucklager und einer Vorbohrung für die Nadellager. Ja, auch dieser Rotorkopf bekommt wieder Nadellager, sie sind viel robuster als normale Rillenkugellager und brauchen dabei weniger Platz im Außendurchmesser was wiederum mehr Stabilität für den Blatthalter bedeutet. Die Passung für die Nadellager kommt später dran.
Dieses mal habe ich das Design etwas optimiert. Die Blatthalter vom LionBit465 haben eine 45° Schräge entlang der Blattgriffe, jetzt sind die Kanten gerundet. Es sieht nicht nur besser aus, es nimmt auch die Spannungen im Material besser weg und müsste aerodynamischer sein.
Als nächstes fräste ich die Blattgriffe für 14mm Blattwurzeln. Hier musste ich es auf 2 mal fräsen weil der Fräser zu kurz war um diesen Schritt auf ein mal durch zu ziehen. Im Endeffekt war das sogar besser da das Material nicht schwingen konnte und die Flächen so viel besser geworden sind
Nach der "groben" Bearbeitung wurden die Feinheiten erledigt wie Fasen fräsen, Blattbolzenbohrungen, Nuten und Gewinde für die Pitcharme und natürlich die sehr enge Passung für die Nadellager.
Das Zentralstück
Wie der LionBit465 Rotorkopf bekommt auch der 700er ein Zentralstück mit einer Blattlagerwellenwippe und variabler Dämpfung. Das Flugverhalten mit diesem Kopf ist sehr neutral, man kann von LowRPM bis Vollgas sehr präzise und wobbelfrei fliegen.
Los gehts! Als erstes fertigte ich mir einen groben Rohling an um später das andrehen der beiden "Schultern" zu erleichtern.
Im nächsten Bearbeitungsschritt verschwand schon eine Menge Material. Die Bohrungen bzw. Passungen sind gesetzt, jetzt muss eigentlich nur noch die Feinarbeit erledigt werden.
Kurzer Optik-Check :) Sieht riesig aus!
Das beste zum Schluss... für die Optik große Fasen und die Oberflächen anpoliert. Sieht edel aus! Auch das innen ausdrehen für die Dämpfer ist erledigt. Was hier noch fehlt ist die Pitch Anlenkung, die aber am nächsten Tag relativ schnell erledigt war.
Der fertige Hauptrotorkopf
Der Hauptrotorkopf wurde provisorisch montiert und auf den Heli gesteckt. Jetzt wird das Zentralstück und die Hauptrotorwelle noch einmal angepasst um sie noch weiter zu kürzen und damit die Rotorebene maximal nach unten zu bringen. Der Maximale Weg der Taumelscheibe ist 7mm nach oben, 7mm nach unten und das ergibt +/- 16° Pitch bei 10° Zyklisch. Damit habe ich die Hauptrotorwelle noch mal um 13mm kürzen können und das Zentralstück um einiges verkürzt. Jetzt fährt die Taumelscheibe ca. 1mm an das Untere Ende des Zentralstücks heran und die Rotorebene ist nun deutlich tiefer als am CAD-Modell und dem Testaufbau. Theoretisch könnte ich durch eine flachere Taumelscheibe noch tiefer gehen aber dann wird es zwischen Blatthalter und Taumelscheibenführung sehr eng.
Bilder sagen mehr als 1000 Worte...
Hier ist der fertige Hauptrotorkopf :)
Das Zentralstück wurde mit 2 M4 Schrauben an der Hauptrotorwelle befestigt um das Aluminium bei einem Crash nicht zu beschädigen. Das hat sich schon in seinem kleinerem Bruder bewährt. Der Rotorkopf blieb schon 3 mal verschont, die teilweise hohlgebohrte Rotorwelle ist hier die Sollbruchstelle.
Jetzt fehlen nur noch ein Paar Kleinigkeiten bis zum Erstflug. Das untere Chassis (Akkuschacht), das Landegestell und die Haube... Die Checkliste wird immer kürzer.
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